
Minister NRW Jochen Dieckmann: Unser Ziel ist erstens, Kinder individuell zu fördern und zweitens die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen. Von Konrad Seigfried, Schuldezernent der Stadt Sankt Augustin, erfuhren wir, dass eine Umfrage in Sankt Augustin ergeben hat, dass 68% der Eltern eine Betreuung der Kinder in der Schule wünschen. Dies war vor Jahren noch ganz anders. Der gesellschaftliche Wandel wird deutlich.
Die SPD Fraktion Sankt Augustin hat am 11.04.2005 im Rahmen einer Offenen Fraktionssitzung in der Waldorfschule, Sankt Augustin-Hangelar, Experten zum Gespräch über das Modell Offene Ganztagsgrundschule eingeladen. Marc Knülle, SPD Fraktionsvorsitzender, führte mit einer anschaulichen Präsentation in das doch recht komplexe Thema ein. Jochen Dieckmann, Vertreter der Landesregierung und Schuldezernent Konrad Seigfried informierten über den derzeitigen Stand des Projektes im Land und in Sankt Augustin. Im Dialog mit Vertretern der Grundschulen, der an der Offenen Ganztagsgrundschule Beteiligten, dem Stadtelternrat, freien Trägern der Jugendhilfe und Vertretern von weiter betroffenen Institution, wie Horten, machten sich die Mitglieder der SPD Fraktion ein realistisches Bild von der enormen Vielfalt und der Kreativität, die die Offene Ganztagsgrundschule schon im ersten Entwicklungsschritt unseren Kindern bietet.
Die Zukunft unserer Kinder hängt unmittelbar von ihren Bildungschancen ab. Spätestens die PISA-Studie hat vielen deutlich gemacht, dass unser Schulsystem Defizite hat. Was uns Sozialdemokraten dabei am meisten getroffen hat, ist die Tatsache, dass unser Schulsystem nicht soviel Chancengleichheit schafft, wie wir uns das wünschen. Deshalb haben wir damit begonnen, unsere Schulen besser zu machen. Ein Eckpfeiler der neuen Schule NRW ist die Offene Ganztagsgrundschule. Wir können heute schon erkennen, dass sie das Schulangebot positiv verändert und die Qualität der Grundschule deutlich verbessert. Die Offene Ganztagsgrundschule widmet den Kindern mehr Zeit: Mehr Zeit zum Lernen, mehr Zeit für den Ausgleich von Schwächen und mehr Zeit für die Förderung begabter Kinder.
Die Teilnehmer der Gesprächsrunde zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen des ersten Gespräches und wünschten eine Fortsetzung in naher Zukunft. Die Offene Ganztagsschule ist ein Modell mit Zukunft und Ausbaupotential. Nicht jede Offene Ganztagsschule ist gleich und muss es auch nicht sein. Es gibt nicht nur die unterschiedlichen Betreuungszeiten, das unterschiedliche Lehrangebot, sondern auch die Möglichkeit des Zugmodells, in dem eine Klasse komplett das Ganztagsangebot in Anspruch nimmt und der Ausbau des Modells in die Sekundarstufe 1. Darüber hinaus wurde eine Ferienbetreuung angedacht. Es müssen Kontakte zu außerschulischen Anbietern und Kooperationspartnern geknüpft werden und ein Netz von Lehrern und Erziehern gebildet werden. Alle sind gefordert. Wir brauchen eine ganz enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, was natürlich auch regelmäßige Gespräche erfordert.