Der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering zeigte sich enttäuscht über das Scheitern der Verhandlungen. Das verharren im Staus Quo wäre "das Schlimmste", sagte der Parteichef. Die starre Haltung einzelner Länder sei überraschend gewesen. "Ich hoffe darauf, dass dieses letztendlich doch der Aufbruch wird, um diese Probleme, die in Deutschland vorhanden sind noch anzugehen", sagte Müntefering.
SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter hat die CDU-Vorsitzende Angela Merkel für das Scheitern der Föderalismuskommission mitverantwortlich gemacht. Merkel habe ihre Ministerpräsidenten nicht im Griff und entziehe sich ihrer staatspolitischen Verantwortung.
Die kompromisslose Haltung der Union in Fragen der Bildungspolitik und deren Verknüpfung mit allen anderen Fragen haben die Verhandlungen zum Scheitern gebracht. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Pisastudie sei die vollständige Aufgabe der Kompetenzen des Bundes in diesem Bereich nicht akzeptabel, sagte der Generalsekretär.
"Das ist ein Armutszeugnis, was hier abgeliefert wurde", kritisierte Benneter die Union. Die CDU Ministerpräsidenten betrieben "Kleinstaaterei" und "eiskalte Blockadepolitik, die offensichtlich nur parteitaktisch motiviert war", so Benneter. Franz Müntefering habe immer wieder Kompromissvorschläge gemacht, die von CDU und CSU abgelehnt worden seien.