Durch zügige Einführung der Hausarztmodelle Praxisgebühr abschaffen

„Durch die zügige Einführung der Hausarztmodelle soll die Praxisgebühr möglichst schnell aus der Welt geschafft werden“, erklärte Horst Vöge, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. Es sei erfreulich, dass die Gesundheitsreform drei Monate nach ihrem Inkrafttreten bereits erste Erfolge zeige. Dennoch werde ihre Akzeptanz in der Bevölkerung vor allem durch die Praxisgebühr nach wie vor massiv beeinträchtigt. „Ich fordere deshalb alle Verantwortlichen dazu auf, möglichst schnell die Rahmenbedingungen für das so genannte Hausarztmodell zu schaffen“, betonte Vöge. Im Kern beinhalte es eine schriftliche Erklärung des Versicherten, ambulante fachärztliche Leistungen nur noch auf Überweisung des Hausarztes in Anspruch zu nehmen. Vöge: „Versicherten, die sich an diesem Modell beteiligen, können die Krankenkassen einen Bonus einräumen. Dieser soll im Erlass der Praxisgebühr bestehen.“

Vöge hat aus diesem Grund die nordrheinwestfälische Gesundheitsministerin Birgit Fischer in einem Brief gebeten, sich bei den verantwortlich Beteiligten für dieses Modell einzusetzen. Die erforderlichen Voraussetzungen müssten zeitnah geschaffen werden. Hierzu gehöre das Vorlegen der für die Realisierung des Hausarztmodells notwendigen Rahmenempfehlungen sowie der Abschluss der zwischen Kassen und Kassenärztlichen Vereinigungen noch ausstehenden Verhandlungen in den Regionen. Vöge führte weiter aus, dass das erklärte Ziel, mit der Gesundheitsreform die Lohnnebenkosten zu senken, offensichtlich erreicht werden könne. So habe Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in ihrer 100-Tage-Bilanz darauf hingewiesen, dass es bereits im ersten Halbjahr 2004 für 38 Prozent der 70 Millionen Versicherten niedrigere Beitragssätze geben werde.

Vöge erläuterte, dass mit einer nun folgenden erfolgreichen Umsetzung des Hausarztmodells auch die gesundheitspolitisch sinnvolle ‚Lotsenfunktion’ der Hausärzte gestärkt werde. „Gleichzeitig kann die die Akzeptanz der Gesundheitsreform erheblich belastende Praxisgebühr endgültig ad acta gelegt werden", so Vöge abschließend.