
Jochen Dieckmann betonte, dass bei der Konversion Vogelsangs Visionen nötig seien. Zugleich müssten jedoch auch die finanziellen Folgen berücksichtigt werden. Die Konversion einer solchen Liegenschaft sei nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund und Land, aber auch Kreisen und Kommunen zu leisten. Angesichts der Kosten der Konversion des Truppenübungsplatzes zum Nationalpark Eifel, warnte er davor ein Schwarzer-Peter-Spiel zu betreiben.
Unterbezirksvorsitzender Uwe Schmitz betonte in seinem Grusswort, dass die Eifel nicht nur den Tourismus brauche. Auch industrielle Entwicklung dürfe nicht vernachlässigt werden. Er forderte den Ausbau der Infrastruktur, insbesondere bei Straßen und Bahn. Nur auf diese Weise, so Schmitz, könnten die Anbindung des Nationalparks und damit die positiven Effekte für die Wirtschaft gewährleistet werden. Er sprach sich in diesem Zusammenhang für eine Kooperation mit dem Naturpark Eifel aus.
Aus Sicht der Wirtschaft erläuterte IHK Hauptgeschäftsführer Jürgen Drewes die strukturellen Probleme der Eifel. Eine wesentliche Ursache sieht er in fehlender Infrastruktur. Der Nationalpark, den Drewes als große Chance für die Eifel begreift müsse, um für die Region wirtschaftlich ein Erfolg zu werden, verkehrstechnisch angebunden werden.
Der IHK-Vertreter betonte allerdings ebenso wie der Vorsitzende der DGB-Region NRW Süd-West, Heinz Kaulen, dass der Nationalpark allein kein Garant für eine zukunftsfähige Entwicklung der Eifel sein könne.
Regierungspräsident (RP) Jürgen Roters bezeichnete den Nationalpark als Wohlstandsperspektive für die Region. Er betonte, dass für dieses Projekt auch in finanziell schlechten Zeiten Geld vorhanden sei. So sei es gelungen fünf Millionen Euro aus sogenannten Ziel 2- Fördermitteln der Europäischen Union für den Nationalpark Eifel zu reservieren. In Kürze werde aus INTERREG-Mitteln unter dem Titel Wassererlebniszentrum Eifel ein weiteres Projekt gestartet, dass dem Nationalperk zugute komme.
Im Hinblick auf die zukünftige Nutzung der Burg Vogelsang forderte Roters einerseits eine Dokumentationsstätte und einen Lernort, aber auch wirtschaftliche Nutzungen. Beides, so der Regierungspräsident, der auch Vorsitzender des Fördervereins Nationalpark ist, lasse sich miteinander verbinden. Als engagierter Verfechter des Nationalparks wagte Roters einen Blick in die Zukunft: rund tausend neue Arbeitsplätze erwartet der Chef der Bezirksregierung in den nächsten fünf Jahren.
Manfred Struck vom Förderverein stellte ein bereits recht konkretes Nutzungskonzept des Arbeitskreises Vogelsang für die Burganlage Vogelsang vor. Ein ehrgeiziges Unterfangen: immerhin gilt es ein Ensemble aus mehreren Dutzend Gebäuden sinnvoll zu nutzen. Das Konzept sieht sowohl wirtschaftliche Nutzungen als auch die Schaffung einer Jugendbegegnungsstätte und einer Dokumentationsstätte vor.